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Käfer mit Weinrebe
Der Wartberg vor der Rebflurbereinigung 1968–1971
Der Wartberg vor der Rebflurbereinigung 1968–1971

Vielfältige Natur

Durch die Rebflurbereinigung wurde die Vielfalt der Natur im Weinberg zurückgedrängt. Aber inzwischen findet ein Umdenken statt, es zieht wieder vermehrt Ökologie ein. Zum Beispiel durch neue Trockenmauern. Oder, wie am Wartberg, durch die Pflanzung von Rosenstöcken, als natürliches Frühwarnsystem für Krankheiten.

 

Weinberge werden wieder zu wichtigen Lebensräumen für unzählige Pflanzen- und Tierarten. Trockenmauern und Treppen, verbuschte Steinriegel, Geröllhalden und schattige Hohlwege bieten in den alten Weinbergen Tier- und Pflanzenarten Rückzugsmöglichkeiten. Hecken, Gebüsche, Feldgehölze und Bäume, die die Weinberge durchsetzen, erhöhen die Strukturvielfalt, die jetzt auch auf bereinigten Flächen wieder Einzug halten soll.

 

Überwiegend an sonnenbeschienenen Hängen liegend bilden die Weinberge Wärmeinseln und damit Standorte für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Zudem herrschen unterschiedlichste kleinklimatische Bedingungen durch offene und beschattete Flächen sowie durch die unterschiedlichsten Formen der Bodenpflege.

 

Zur Tierwelt der Weinberge zählen Schlupfwespen und Bienen ebenso wie Blindschleichen, Ringelnattern, Eidechsen oder Kröten sowie vielfältigste Schmetterlinge und eine bunte Vogelwelt. Kulturpflanzen, Gartenflüchtlinge und alte Nutzpflanzen bieten der Tierwelt reichlich Nahrung und Unterschlupf.

 

Weinberglauch

Typische Pflanze der Hackunkraut-Gesellschaft, schwäbischer Name „Zirkele“. Wird auch in der heimischen Küche als Würzkraut (geschmacklich zwischen Knoblauch und Schnittlauch) verwendet.

Ackergelbstern

Wächst gesellig auf Äckern, an Ackerrändern, in Weinbergen und auf Weidegrünland.

Färberwaid

Alte Färberpflanze, wächst an Böschungen, Rainen und Wegrändern.

Hyazinthe

Die Blüten der Hyazinthe drängen sich im Frühjahr auf kurzen traubigen Blütenständen.

Gelbe oder wilde Tulpen

Wird auch Weinbergtulpe genannt und ist die einzige in Deutschland wild vorkommende Tulpenart.

Gelber und weißer Mauerpfeffer

Liebt sonnige und steinige Rasen, Mauern und Felsen.

Zimbelkraut

Kriechender Wuchs an Mauern und Felsbändern.

Frühlingsfingerkraut

Wächst an Mauern und Felsbändern.

Segelfalter

Ablage der Eier auf Schlehen und Weißdorn, die als Futterpflanze für Raupen dienen.

Schlingnatter

Wärmeliebend, ernährt sich auch von Eidechsen in Trockenmauern und Felsspalten.

Mauereidechse

Wärmeliebend, bevorzugt Trockenmauern.

Mauswiesel

Lebt in den mehrjährigen Brachflächen vor Anpflanzung neuer Rebstöcke.

Haus- und Gartenrotschwanz

Brütet in den Hohlräumen von Steinhaufen und Trockenmauern.

Gelbbauchunke

Laicht beispielsweise in ausgefahrenen Wagenspuren.

Rebhuhn

Lebt in den mehrjährigen Brachflächen vor Anpflanzung neuer Rebstöcke.

Steinschmätzer

Brütet in den Hohlräumen von Trockenmauern und Steinhaufen.

Erdkröte

Ruht tagsüber bevorzugt unter Steinen und zerfallenen Mauern.

Blindschleiche

Sucht sonnige Stellen zum Aufwärmen.

Feldhase

Lebt in den mehrjährigen Brachflächen vor Anpflanzung neuer Rebstöcke.